Chronologie zur Liebenthaler Pferdeherde
Einleitung
|
||
Warum Liebenthal?
|
||
Chronologie | ||
1960 |
Der Verhaltensforscher Jürgen Zutz beginnt im Bayerischen Wald mit der Rückzüchtung des Fjordpferdes zum Waldtarpan. Es entwickelt sich durch die harte natürliche Selektion eine stattliche Pferdeherde.
|
|
1990 |
Der Forscher siedelt mit seiner Familie nach Friesack im heutigen Landkreis Havelland, Bundesland Brandenburg, um. Sein Traum: seine Wildpferde sollen wie vor Jahrhunderten wieder in der Schorfheide unter natürlichen Voraussetzungen leben. Dafür investiert er seit Jahrzehnten sein Vermögen in die Herde.
|
|
1996 |
Jürgen Zutz stirbt unerwartet. Seine Frau und die drei Kinder sind aufgrund der finanziellen Belastung mit der Situation überfordert. Die Pferde sollen zur Schlachtbank geführt werden, 500 DM pro Stück. Ein Hilferuf erreicht auch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Brandenburg.
|
|
2000 |
Zur Erhaltung, Entwicklung und Nutzung der Liebenthaler Pferdeherde sowie zur Unterstützung und Fortführung der Arbeit der Familie Broja gründete sich am 03.02. der Verein „Liebenthaler Pferdeherde e. V.“, Gründungsmitglieder sind u. a. die Gemeinde Liebenthal, das Ehepaar Broja und die PRENZL KOMM gGmbH.
|
|
2001 |
Die Gemeinde Liebenthal übergibt die Herde an den Verein, welcher zur Bewirtschaftung 2003 einen landwirtschaftlichen Zweckbetrieb einrichtet.
|
|
2002 |
Am 21.01. kann das Projekthaus „Haus der Hundert Pferde“ eingeweiht werden. Die Idee hierzu stammte aus dem Jahr 1999, als sich die Gemeinde Liebenthal am Wettbewerb „Schönstes Dorf“ im Landkreis Oberhavel beteiligte (und den 1. Platz belegte) und die Verantwortlichen dabei zur Erkenntnis kamen, dass es weder einen Informationspunkt, noch sanitäre Einrichtungen oder die Möglichkeit zur Versorgung der Gäste gibt. Aus diesem Grund stellte die Gemeinde beim Amt für Flurneuordnung und ländliche Entwicklung Neuruppin am 22.09.1999 den Antrag auf Errichtung eines Projekthauses. Der Antrag wurde in seiner geänderten Fassung vom 16.05.2001 am 12.06.2001 bewilligt. Die Investitionssumme für die Errichtung des Hauses mit Außenanlagen belief sich auf 362.554,91 €, davon wurde 90% durch das benannte Amt gefördert (das entspricht 325.124,45 €, davon 75% EU-Mittel und 25% nach dem Investitionsförderungsgesetz).
|
|
2003 |
Am 26.10. wird die Gemeinde Liebenthal im Zuge der Gemeindegebietsreform im Land Brandenburg Ortsteil der neu entstehenden Stadt Liebenwalde, welche nunmehr Eigentümer der Herde ist.
|
|
2005 |
Ein Flächeneigentümer, die BVVG, beabsichtigt ca. 15 Hektar des für die Haltung der Pferde benötigten Landes zu veräußern, Kaufpreis 42.000 €. Ohne dieses Land kann die Herde in dem bisherigen Umfang nicht erhalten werden, sie steht vor dem Aus. Dem Verein fehlen die notwendigen Mittel für den Flächenerwerb. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung geht es auf Sponsorensuche. Schließlich unterstützen das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg und die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam den Ankauf mit erheblichen Summen. Das Projekt ist gerettet.
|
|
2006 |
Zur Unterstützung der Arbeit des Vereins organisiert die Stadt Liebenwalde im Rahmen der Arbeitsmarktinitiative Süd (eine Initiative zur Organisation des zweiten Arbeitsmarktes einiger Kommunen im Landkreis Oberhavel) die Einrichtung einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) „Pferdeherdekoordinator“, ihm zur Seite stehen sechs Einwohner der Stadt im Zuge einer Tätigkeit mit Mehraufwandsentschädigung (MAE).
|
|
2010 |
Über die Liebenthaler Pferdeherde erscheint ein Buch, welches die Geschichte der Herde und ihre Nutzung dokumentiert; die Fotografin Sylke Stehle stellte wunderbare Fotografien zur Verfügung.
|
|
2016 |
Zur Sicherung des zukünftigen Bestehens der Herde beginnen Planungen, eine neue Rechtsform zu schaffen.
|
|
2018 |
Am 12. April erfolgt die Errichtung der Stiftung "Liebenthaler Pferdeherde" durch die Stadt Liebenwalde und dem Liebenthaler Pferdeherde e.V., welche am 27. August die Anerkennung durch das Ministeriums des Innern und für Kommunales erhält.
|
|
2019 | Die Stiftung nimmt ihre Tätigkeit aus. | |